… und Health At Every Size®
Im Folgenden habe ich dir einige ausgewählte Studien zusammengetragen, welche ich in meinen Blogartikeln, Podcast, Instagram Postings und anderen Kanälen oft kommuniziere.
Die Texte habe ich für dich je nach Verständnis vereinfacht, gekürzt und übersetzt. So findest du alle wichtigsten Infos auf deutsch. Natürlich kannst du auch gern – je nachdem wie öffentlich die Studie ist – alles im Original-Text nachlesen.
Hier findest du übrigens eine komplette Übersicht von allen bisherigen Studien über intuitives Essen (du wirst auf eine andere Website weitergeleitet)
Ich wünsche dir viel Spaß beim Stöbern und tolle Aha-Momente!
Thema: negative Auswirkungen des Jojo-Effekts
Ergebnis: Gewichtsschwankungen sind negativ mit kardiometabolischen Markern verbunden, die Assoziationen unterscheiden sich jedoch je nach Geschlecht und Gewichtsstatus. Während Gewichtswechsel bei Frauen durchweg mit schlechteren kardiometabolischen Markern verbunden ist, sind die Ergebnisse bei Männern gemischt. Gewichtsschwankungen sind bei normalgewichtigen Personen mit schlechteren Lipidwerten und bei übergewichtigen/fettleibigen Personen mit einer geringfügig schlechteren Insulinsensitivität verbunden.
L. Kakinami , B. Knäuper, J. Brunet, 2019: In einer repräsentativen US-amerikanischen Querschnittsstichprobe sind Gewichtsschwankungen mit nachteiligen kardiometabolischen Markern verbunden, nachzulesen auf:
https://jech.bmj.com/content/74/8/662
Thema: Auswirkung von Jojo-Effekt „Weight Cycligng“
Zusammenhang von Gewichtsveränderung, Gewichtskontrollpraktiken und Gewichtswechsel bei Frauen in der Nurses‘ Health Study II
Ergebnis: „Weight Cycling“ war mit einer größeren Gewichtszunahme, weniger körperlicher Aktivität und einer höheren Prävalenz von Essattacken verbunden. Ein geringes Aktivitätsniveau und Fressattacken können teilweise für die große Gewichtszunahme von Weight-Cyclern verantwortlich sein.
“ nachzulesen:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15263922/
Thema: Gewichtsbezogener Ansatz vs. gewichtsintegrierter Ansatz ( Diäten vs HAES)
Unter ethischen Gesichtspunkten bewertet dieser Review zwei Methoden der Arbeit in der Patientenversorgung und im öffentlichen Gesundheitswesen: den gewichtsnormativen (oder gewichtsbezogene) Ansatz (Betonung von Gewicht und Gewichtsverlust bei der Definition von Gesundheit und Wohlbefinden) und den gewichtsintegrierten Ansatz (Schwerpunkt darauf, Gesundheit und Wohlbefinden als facettenreich zu betrachten und gleichzeitig die Bemühungen auf die Verbesserung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung und die Verringerung des Gewichtsstigmas zu richten). Die Daten zeigen, dass der gewichtsnormative Ansatz für die meisten Menschen aufgrund der hohen Gewichtszunahme und des Kreislaufs von Interventionen zur Gewichtsabnahme, die mit Beeinträchtigungen der Gesundheit und des Wohlbefindens verbunden sind, nicht wirksam ist. Der vorherrschende Fokus auf das Gewicht kann auch die Stigmatisierung im Gesundheitswesen und in der Gesellschaft fördern, und Daten zeigen, dass die Stigmatisierung des Gewichts auch mit einer Beeinträchtigung der Gesundheit und des Wohlbefindens verbunden ist. Im Gegensatz dazu unterstützen Daten einen gewichtsintegrierten Ansatz, der in Modellen wie Health at Every Size zur Verbesserung von körperlichen (z. B. Blutdruck), verhaltensbezogenen (z. B. Binge-Eating) und psychologischen (z. B. Depressionen) Indizes enthalten ist sowie die Akzeptanz von Botschaften zur öffentlichen Gesundheit. Der gewichtsintegrierte Ansatz (HAES) hält Schadensfreiheit und Nutzen aufrecht, während der gewichtsbezogene Ansatz (Diäten) dies nicht tut.
Der gewichtsbezogene Ansatz verbessert die Gesundheit der Mehrheit der Menschen im gesamten Gewichtskontinuum nicht. Das Gewicht wird bei Personen mit höherem Gewicht überbetont (dh es wird angenommen, dass sie ungesund sind) und bei Personen mit niedrigerem oder „durchschnittlichem“ Gewicht unterbetont (dh es wird angenommen, dass sie gesund sind). Darüber hinaus wissen wir, dass eine Gewichtsabnahme durch Diäten für die überwiegende Mehrheit der übergewichtigen Personen nicht nachhaltig ist und mit schädlichen Folgen verbunden ist. Daher argumentieren wir, dass es unethisch ist, Patienten und Gemeinschaften weiterhin eine Gewichtsabnahme als Weg zur Gesundheit zu verschreiben, da wir wissen, dass die damit verbundenen Ergebnisse – Gewichtszunahme (wenn das Gewicht überhaupt abgenommen wird) und Gewichtswechsel – mit weiterer Stigmatisierung und schlechter Gesundheit verbunden sind , und Wohlbefinden.
The Weight-Inclusive versus Weight-Normative Approach to Health: Evaluating the Evidence for Prioritizing Well-Being over Weight Loss„, nachzulesen auf: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4132299/
Thema: Die Rolle des Fettgewebes bei der Gewichtszunahme und Gewichtsverlust
Abstrakt: Gewichtszunahme nach Gewichtsverlust ist eine wesentliche Herausforderung in der Adipositastherapie. Eine Diät führt zu erheblichen Anpassungen im homöostatischen System, das das Körpergewicht kontrolliert, was übermäßiges Essen und den Rückfall in die Fettleibigkeit fördert. In dieser Übersicht konzentrieren wir uns speziell auf die Anpassungen im weißen Fettgewebe, die zum biologischen Antrieb beitragen, nach einer Gewichtsabnahme wieder an Gewicht zuzunehmen. Gewichtsverlust führt zu einer Verringerung der Größe von Adipozyten, und diese Verringerung der Größe verändert ihre metabolischen und entzündlichen Eigenschaften in einer Weise, die die Ausscheidung und Speicherung der aufgenommenen Energie erleichtert. Wir präsentieren die Hypothese, wonach die Langzeitsignale, die die gespeicherte Energie widerspiegeln, und die Kurzzeitsignale, die die Nährstoffverfügbarkeit widerspiegeln, von den Zellularitätseigenschaften des Fettgewebes abgeleitet werden. Diese Signale werden im Hypothalamus und im Hinterhirn empfangen und integriert, und es entsteht eine Energielücke zwischen Appetit und Stoffwechselanforderungen, die ein positives Energieungleichgewicht und die Gewichtszunahme fördert. In diesem Paradigma könnten die Zellularität und die metabolischen Eigenschaften von Fettgeweben nach einer energiereduzierten Gewichtsabnahme die Beständigkeit eines biologischen Drangs zur Gewichtszunahme sowohl während der Gewichtsbeibehaltung als auch während der dynamischen Periode der Gewichtszunahme erklären.
The role for adipose tissue in weight regain after weight loss“ nachzulesen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4371661/
Thema: Einfluss von Jojo-Effekt auf die Gesundheit
Hintergrund: Schwankungen des Körpergewichts sind ein weit verbreitetes Phänomen, teilweise aufgrund der hohen Prävalenz von Diäten. In dieser Studie untersuchten wir die Zusammenhänge zwischen der Variabilität des Körpergewichts und gesundheitlichen Endpunkten bei Probanden, die an der Framingham Heart Study teilnahmen, bei der alle zwei Jahre nach der Aufnahme Nachuntersuchungen durchgeführt werden.
Ergebnis: „Schwankungen des Körpergewichts können negative gesundheitliche Folgen haben, unabhängig von Adipositas und der zeitlichen Entwicklung des Körpergewichts.“
Variability of body weight and health outcomes in the Framingham population“ nachzulesen:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/2041550/
Thema: Wie der neue Ansatz Health at every size® auf die Gesundheit wirkt
Gewichtswissenschaft: Bewertung der Beweise für einen Paradigmenwechsel
Aktuelle Richtlinien empfehlen, dass „übergewichtige“ und „fettleibige“ Personen Gewicht verlieren, indem sie sich an einer Änderung des Lebensstils beteiligen, die Ernährung, Bewegung und andere Verhaltensänderungen umfasst. Dieser Ansatz führt zuverlässig zu einem kurzfristigen Gewichtsverlust, aber die Mehrheit der Personen ist nicht in der Lage, den Gewichtsverlust langfristig aufrechtzuerhalten, und erreicht nicht die mutmaßlichen Vorteile einer verbesserten Morbidität und Mortalität. Es wurde befürchtet, dass dieser Gewichtsfokus nicht nur unwirksam ist, um dünnere, gesündere Körper zu erzeugen, sondern auch unbeabsichtigte Folgen haben kann, indem er zu einer Beschäftigung mit Essen und Körper, wiederholten Zyklen von Gewichtsabnahme und -wiedergewinnung, Ablenkung von anderen persönlichen Gesundheitszielen und umfassenderen Gesundheitsdeterminanten beiträgt , reduziertes Selbstwertgefühl, Essstörungen, andere gesundheitliche Beeinträchtigungen und Gewichtsstigmatisierung und -diskriminierung. Diese Besorgnis hat die Aufmerksamkeit verstärkt auf die ethischen Implikationen der Empfehlung einer Behandlung gelenkt, die unwirksam oder schädlich sein kann. Eine wachsende transdisziplinäre Bewegung namens Health at Every Size (HAES) stellt den Wert der Förderung von Gewichtsverlust und Diätverhalten in Frage und plädiert für eine Verlagerung des Fokus auf gewichtsneutrale Ergebnisse. Randomisierte kontrollierte klinische Studien weisen darauf hin, dass ein HAES-Ansatz mit statistisch und klinisch relevanten Verbesserungen bei physiologischen Messwerten (z. B. Blutdruck, Blutfetten), Gesundheitsverhalten (z. B. Ess- und Bewegungsgewohnheiten, Ernährungsqualität) und psychosozialen Ergebnissen (z. B Selbstwertgefühl und Körperbild) und dass HAES diese gesundheitlichen Ergebnisse erfolgreicher erzielt als eine Behandlung zur Gewichtsabnahme und ohne die Kontraindikationen, die mit einer Gewichtsfokussierung verbunden sind.
Weight Science: Evaluating the Evidence for a Paradigm Shift“, nachzulesen auf: https://nutritionj.biomedcentral.com/articles/10.1186/1475-2891-10-9
Thema: Diät-Ansatz und Anti-Diät-Ansatz im Vergleich in Bezug auf „Verbesserung der metabolischen Fitness, des psychischen Wohlbefindens sowie des Ess- und Aktivitätsverhaltens“
Ergebnis: „Über einen Zeitraum von 1 Jahr führt ein Diätansatz zu Gewichtsverlust für diejenigen, die die Intervention abschließen, während ein Nicht-Diätansatz dies nicht tut. Ein Nicht-Diät-Ansatz kann jedoch ähnliche Verbesserungen der metabolischen Fitness, der Psychologie und des Essverhaltens bewirken, während gleichzeitig die bei Diätprogrammen übliche Abnutzung effektiv minimiert wird.“
Evaluating a ’non-diet‘ wellness intervention for improvement of metabolic fitness, psychological well-being and eating and activity behaviors“ in:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12037657/
Thema: Behandlung von Adipositas, Health At Every Size und öffentliche Gesundheitspolitik
Ergebnis: „Adipositas wird mit chronischen Krankheiten in Verbindung gebracht, die sich negativ auf die Gesundheit des Einzelnen und die Nachhaltigkeit des Gesundheitssystems auswirken können. Trotz der zunehmenden Betonung von Fettleibigkeit als einem wichtigen Gesundheitsproblem wurden bei der Behandlung oder Vorbeugung nur geringe Fortschritte erzielt. Individuelle Ansätze zur Behandlung von Adipositas, die größtenteils aus Diäten zur Gewichtsreduktion bestehen, haben sich nicht als wirksam erwiesen. Nur wenige direkte Beweise stützen die Vorstellung von Reformen der „adipogenen Umgebung“. Sowohl diese individualistische als auch die umweltbezogene Herangehensweise an Adipositas haben wichtige Einschränkungen und ethische Implikationen. Der mit diesen Ansätzen verbundene geringe Erfolg kann eine neue, nicht gewichtszentrierte Strategie für die öffentliche Gesundheit erforderlich machen. Es häufen sich die Beweise dafür, dass eine gewichtsneutrale, auf Ernährung und körperlicher Aktivität basierende, auf Ernährung und körperlicher Aktivität basierender Ansatz von Health at Every Size (HAES) eine vielversprechende Strategie zur Prävention chronischer Krankheiten sein kann.„
Obesity, health at every size, and public health policy„, nachzulesen auf: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24328657/
Thema: Anpassung des Stoffwechsels aufgrund von Diäten bzw. Gewichtsabnahme
Studie von Biggest Loser Teilnehmer:innen
Ergebnis: „[…]die nach 6 Jahren einen größeren Gewichtsverlust beibehielten, erlebten gleichzeitig eine größere gleichzeitige metabolische Verlangsamung.“ –> nach 6 Jahren war der Grundumsatz immer noch um ca 500kcal reduziert
Persistent metabolic adaptation 6 years after „The Biggest Loser“ competition“ nachzulesen in:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27136388/
weitere Studie zu Anpassungen:
„Warum folgt auf eine Gewichtsabnahme so oft eine Gewichtszunahme? Basale biologische Reaktion als mögliche Erklärung“
Ergebnis: „Im Allgemeinen führt die Behandlung von Adipositas nur zu einem relativ moderaten Gewichtsverlust (5–10 %). Ein weiteres großes Problem ist die langfristige Aufrechterhaltung der Gewichtsabnahme. Der Grund für die Gewichtszunahme nach einer Gewichtsabnahme hängt sowohl mit psychologischen als auch mit grundlegenden physiologischen Mechanismen zusammen. In dieser Übersicht fassen wir die Forschungsergebnisse aus Tier- und Humanstudien zusammen, die zeigen, dass es starke physiologische Reaktionen gibt, die im Zusammenhang mit Gewichtsverlust festgestellt werden können. Eine Gewichtsabnahme scheint zu einer ausgeprägten Appetitanregung und einem langanhaltenden Absinken sowohl des Grund- als auch des Belastungsumsatzes zu führen. Diese energiesparenden Mechanismen können teilweise die Schwierigkeit erklären, den Gewichtsverlust aufrechtzuerhalten.“
2006; „Why is weight loss so often followed by weight regain? Basal biological response as a possible explanation„; nachzulesen in: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16403341/
Thema: Fokus auf Gewicht und Abnehmen – Folgen für die intuitive Ernährung – „Methoden zur Gewichtskontrolle, 3-Jahres-Gewichtsänderung und Essverhalten“
Ergebnis: „[…] Eine Diät kann die Fähigkeit von Frauen verringern, Hunger- und Sättigungszeichen zu erkennen, und Frauen einem erhöhten Risiko für Essattacken aussetzen.“
Weight-Control Methods, 3-Year Weight Change, and Eating Behaviors: A Prospective Nationwide Study of Middle-Aged New Zealand Women„, nachzulesen auf: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27061782/
Weitere Übersetzungen folgen mit der Zeit.
Hier findest du übrigens eine komplette Übersicht von allen bisherigen Studien über intuitives Essen (du wirst auf eine andere Website weitergeleitet)
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