Endlich emotionalen Hunger stoppen – warum das stoppen allein nicht hilft und wie du emotionales Essen wirklich langfristig in den Griff bekommst erfährst du in diesem Artikel!
Essen und Emotionen sind untrennbar miteinander verknüpft – dein Lieblingseis, welches dich glücklich macht, die Freude in Gesellschaft eine Speise zu dir zu nehmen – ohne Emotionen macht essen doch gar keinen Spaß, oder?
Anders ist es beim emotionalen Hunger, fachsprachlich emotionsregulierendes Essen – einer Bewältigungsstrategie um negative Gefühle, Gedanken oder Erlebnisse zu verdrängen. Ständige Gedanken um Essen, Essattacken, Cravings, häufiges Snacken… du kennst das vielleicht. Und selbst, wenn du im Moment des Geschehens schaffst diese zu stoppen, kehren sie immer wieder zurück – du drehst dich im Kreis!
Hinter emotionalem Hunger steckt mehr!
Emotionalen Hunger kannst du dir wie einen Eisberg vorstellen, garantiert kennst du diese Veranschaulichung bereits von anderen Themen:
Der sichtbare Teil des Eisberges, die Spitze, sind deine Fressattacken, das Essen ohne körperliches Hungergefühl, deine Gedanken währenddessen und dein schlechtes Gewissen danach. Es ist also der Teil des emotionalen Hungers, der dir bewusst ist.
Wie oft hast du versucht dieses Symptom in den Griff zu bekommen, durch Verbote und Verzicht, durch immer neue Diäten? Und doch bist du immer wieder auf den nächsten Fressanfall, das nächste Snacken zugesteuert…
Beim emotionalen Hunger, steckt aber viel mehr dahinter, als die Dinge, die dir bewusst sind. Es ist absolut wichtig tiefer zu graben, unter die Wasseroberfläche zu schauen, einzutauchen und den weitaus größeren Teil des Eisbergs anzuschauen.
Ganz oft geht es nicht um dein Essverhalten an sich, denn es steckt viel mehr dahinter – der Alltag der sich belastet, Beziehungen, die dir nicht guttun oder einfach Stress, der dich umhertreibt.
Viele meiner Kundinnen – und mir ging es auch oft so – sie essen heimlich, schämen sich, versuchen Überbleibsel des Fressanfalls zu verstecken und fühlen sich nur noch schlechter.
Damit ist jetzt Schluss! Wenn du etwas an deinem emotionalen Hunger ändern willst, musst du genauer hinschauen und dich tiefer mit dem Thema auseinandersetzen.
Ok, lass uns mal genauer hinschauen, was hinter deinem emotionalem Hunger wirklich steckt:
Vielleicht sagst du jetzt „Ich hatte keine schlechte Kindheit und ich habe auch nichts Schlimmes erlebt“ – das kann ich nachvollziehen! Oft grenzen wir uns von genau diesen Themen ab, sagen uns, dass wir kein Problem haben, wollen Dinge vielleicht auch nicht wahrhaben. Und auch das ist völlig normal, denn wir wurden so geprägt und erzogen.
Schon als Kinder haben wir gelernt uns zusammenzureißen, Gefühle zu unterdrücken und zu funktionieren:
„Echte Jungs weinen nicht! Mädchen sind ja so sensibel, die fangen immer gleich an zu heulen…“
Wir wurden dazu erzogen Gefühle zu unterdrücken und die Dinge mit uns allein auszumachen. So eignen wir uns nach und nach Strategien an, um mit negativen Gedanken, negativen Gefühlen und unangenehmen Situationen umzugehen ohne uns den eigentlichen Gründen dahinter stellen zu müssen.
Du siehst, dir muss nichts „Dramatisches“ passiert sein, damit du Bewältigungsstrategien entwickelst. Oft reicht es auch schon den Umgang deiner Eltern zu übernehmen, vielleicht sind deine Eltern ebenfalls emotionale Esser:innen.
Hinter dem emotionalen Hunger steckt kein körperlicher Hunger – das Bedürfnis deinen Körper zu nähren und mit Energie zu versorgen. Stattdessen steht hier ein anderes Bedürfnis im Vordergrund.
Emotionaler Hunger zeigt ein unerfülltes Bedürfnis
Merke: Möchtest du diesen emotionalen Hunger langfristig stoppen, reicht es also nicht an der Oberfläche zu kratzen, sondern du musst an die Ursachen gehen und schauen was dahinter steckt.
Stell dir dazu folgende Fragen:
- Wann hast du diese Bewältigungsstrategie entwickelt? Seit wann hast du dieses häufige Snacken oder Essanfälle? Erkennst du ein Muster?
- Wie fühlst du dich gerade?
- Was benötigst du statt dem Essen wirklich?
- Welches Bedürfnis steckt hinter deinem emotionalen Hunger?
Neben der Bereitschaft genauer hinzuschauen, ist es mindestens genauso wichtig, dass du offen bist für Neues, probiere neue Strategien aus, nicht nur einmal, sondern bleib dran und schau was sich verändert.
Vor allem innere Arbeit wie Meditationen, Glaubenssatzarbeit, aber auch Selbstfürsorge und das ganz bewusste Beschäftigen und Reflektieren deiner Bedürfnisse kann dir helfen!
Und wichtig: Diäten helfen dir bei Heißhunger auf keinen Fall – im Gegenteil, Diäten machen alles schlimmer.
Ich weiß, es ist nicht immer leicht offen für neue Dinge zu sein. Das ist die Angst aus deinen gewohnten Verhaltensweisen auszubrechen. Doch glaub mir, bald schon wirst du merken, dass Neues ausprobieren dir tolle Möglichkeiten bereit hält!
Um also aus dem Kreislauf des emotionalen Hungers auszubrechen, ist es immens wichtig, dass du lernst deine Gedanken und Gefühle wahrzunehmen, anzunehmen und zu verstehen warum sie gerade so sind. Oft fällt es uns schon schwer zu benennen, wie es uns wirklich geht – ich kenne das zugut – und dennoch gibt es mehr als „ mir geht es gut“ und „ mir geht es schlecht“.
Bist du traurig? Frustriert?
Überfordert dich etwas?
Wo fühlst du dieses Gefühl, woher kommt es?
Lass dich ganz bewusst auf deine Gedanken und Gefühle ein, nimm sie an, lass sie da sein.
Erkennst du bereits, dass du ein Thema mit emotionalem Hunger hast, schaffst es sogar die Situation zu stoppen, aber irgendwann kommt es wieder? Dann darfst du noch tiefer graben und die Ursache hinter dem Hunger erkennen.
Noch ein Beispiel für dich zum Schluss:
Wenn du häufig nach Feierabend zum Essen greifst, kann es sein, dass du Essen nutzt um runterzukommen, dich zu entspannen… du willst also Stress abbauen.
Das Gefühl ist: Stress.
Das Bedürfnis: Stressabbau, Entspannung und Ruhe
Was würde dir jetzt also wirklich diese Bedürfnisse erfüllen?
Du willst da mit mir gemeinsam ran?!
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Deine Pauline